homoepathie-in-der-kritik

Homöopathie, kaum ein anderes Wort löst so viele Diskussionen aus, wie Homöopathie. Ok, Donald Trump vielleicht schon, Homöopathie aber wird auch oft in den Medien diskutiert. Viele Studien bestätigen die Wirkung von homöopathischen Mittel. Diese finden Sie auf der Homepage des Homöopathischer Verband Schweiz (Kurz HVS). (Link: www.hvs.ch

Mehr zum Thema Naturmedizin finden Sie in der grossen Übersicht: Komplementärmedizin - sanfte aber wirksame Therapie


Was ist Homöopathie?


Was man unter Homöopathie versteht, ist in wenigen Worten erklärt. Es ist ein eigenständiges Heilsystem, das mit potenzierten Arzneimittel arbeitet. Die Behandlung erfolgt ganzheitlich und nicht nur symptomatisch. Zu Beginn des 19. Jh. wurde die Homöopathie von Samuel Hahnemann formuliert und in seiner Praxis umfangreich angewendet und weiterentwickelt. 

Um herauszufinden, gegen welche Beschwerden, die homöopathischen Mittel wirken können, hat Herr Samuel Hahnemann die Pflanzen oft an sich getestet. Die damit verbundenen Nebenwirkungen oder Wirkungen nutze er, um zu sehen, für was das Mittel am besten eingesetzt werden kann. Einer der bekanntesten Selbstversuche hat er mit Chinarinde unternommen. Chinarinde galt damals wegen seiner magenstärkenden Wirkung als Mittel gegen Malaria. Dies war für ihn nicht nachvollziehbar, also testete er kurzerhand die Wirkung an sich selbst. Die Symptome, die er nach der Einnahme der Chinarinde erhalten hat, glichen der einer Malaria. Herr Hahnemann bekam Fieber und Schüttelfrost. Daraus schloss er dann, dass homöopathisch potenzierte Chinarinde Malaria heilen kann.

 

Wer bietet Homöopathie an? 


Die Firma Omida, Schmidt Nagel und auch Similasan gehören zu den bekanntesten Firmen in der Schweiz, die Homöopathische Mittel herstellen. Einer der Bekanntesten homöopathischen Mittel ist sicherlich Arnica. Es wird bei allen arten von Unfällen und deren Folgen eingenommen. Nehmen wir einen Velounfall als Beispiel. Zuerst ist da einmal der Schock, dass man gestürzt ist. Danach kommt meist ein aufgeschlagenes Knie oder Ellbogen der zu Bluten beginnt. Und zuletzt sind da oft noch zahlreiche Prellungen und Blutergüsse. Nimmt man kurz darauf ein Arnica C30 ein, hilft es gegen den Schock, stillt rasch die Blutung und die Blutergüsse verschwinden schneller wieder. Die Firma Similasan bieten auch noch diverse Salben, Cremes und Sprays an. Der Arnica Plus Spray, kann beim oben geschilderten Beispiel gut äusserlich bei Blutergüssen angewendet werden. 


Kritische Stimmen


Die Wirkung ist trotz verschiedenen Studien umstritten und es wird behauptet, wenn man nicht an diese kleinen, runden Kügeli glaubt, sie auch keine Wirkung haben. Denn durch die Potenzierung ist kein Wirkstoff mehr enthalten, lediglich die Information des Wirkstoffes und dieser ist, laut Homöopathen, für die Wirkung verantwortlich. Kritiker behaupten daher, dass die Homöopathie nur durch den Placebo-Effekt wirken. Als Placebo-Effekt bezeichnet man eine therapeutische Wirkung, obwohl das verabreichte Medikament keinen Wirkstoff enthält. Und durch den Placebo-Effekt alleine, kann noch lange keine Wirkung klinisch nachgewiesen werden, oder?

An diesem Punkt möchte ich gerne ein paar Fragen stellen. Warum helfen die Globuli bei Babys z. B. gegen Schnupfen oder Zahnschmerzen? Ich glaube kaum, das ein zwei-Monate altes Baby sich bewusst dafür entscheidet, dass dieses komische runde Ding, das von Mama in den Mund geschoben wird, gegen Fieber wirkt. Oder nehmen wir Tiere: Ihr Hund kann durch Homöopathie auch Linderung erfahren und ich denke nicht, dass es Ihrem Vierbeiner bewusst ist, wenn Sie ihm homöopathische Tropfen in sein Futter mischen.


Im Juli 2019 ist ein Bericht in der 20 Minuten erschienen, der über die umstrittene Wirkung der Homöopathie berichtet. Es geht um die Vergütung der Krankenkassen, denn die Homöopathie ist in der Grundversicherung versichert. Bereits Australien und Frankreich haben entschieden, die homöopathischen Mittel nicht mehr aus der Krankenkasse zu bezahlen. Auch in Deutschland werden die Stimmen der Kritiker immer lauter, sie behaupten, dass Globuli nur so wirksam wie Placebos sind und das, dass keine Rückerstattung rechtfertigen.

In der Schweiz ist die Meinung gespalten, wenn es nach Frau Babette Sigg, Präsidentin des Konsumentenformus geht, soll die Homöopathie wieder aus dem Leistungskatalog der Grundversicherung gestrichen werden. Sie findet, dass die Gesundheitskosten stetig am Steigen sind, jedoch nachweislich unwirksame Behandlungsmethoden weiterhin bezahlt werden. Darum verlangt sie, dass der Katalog revidiert werden muss und die Vergütung der Homöopathie gestrichen wird.

Eine Änderung gestaltet sich jedoch schwierig, schliesslich hat das Schweizer Stimmvolk im 2009 entschieden, die Komplementärmedizin und somit auch die Homöopathie in die Grundversicherung aufzunehmen. 

Würde die Homöopathie nun aus der Grundversicherung gestrichen, würden die Versicherten in keinster Weise profitieren. Zur dieser Aussage ist Frau Gisela Etter, Präsidentin der Union komplementärmedizinischer Ärzte gelangt. Eine Streichung der Homöopathie aus der Grundversicherung wäre nicht prämienwirksam. Einziger Verlierer bleiben die Patienten.


Zum Schluss

Und Patienten, die von der Wirkung der Homöopathie überzeugt sind, gibt es genügend. Viele wünschen eine sanfte und möglichst Nebenwirkungsfreie Behandlung, da eignet sich die Methode Homöopathie besonders gut. Und die Zahlen sprechen für sich, in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach ärztlicher Homöopathie weiterhin gestiegen. Hätte Herr Samuel Hahnemann, damals Anfangs des 19. Jahrhunderts gewusst, was für ein Konfliktpotential seine Methode auslösen würde, hätte er bestimmt ein geeignetes Globuli gefunden.