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Der neue Vorsatz für 2020 lautet bei Rauchern oft: «Dieses Jahr höre ich auf!» In diesem Gesundheitstipp haben wir ein paar Fragen zum Thema Rauchstopp zusammengetragen.



Warum ist der Schritt zum Nichtraucher so schwierig?


Oft aus dem Munde von Nichtrauchern, sehen sich Raucher mit folgender Aussage konfrontiert: «Ist doch alles nur eine Frage des Willens.» ‒ Klar: Die Motivation ist wichtig, wenn es ans Aufhören geht. Aber leider führt der Vorsatz alleine selten zum Erfolg. Denn sich ohne Hilfsmittel von der Zigarette zu trennen, gelingt nur in 2 bis 5 Prozent der Fälle beim ersten Mal, da das Rauchen im doppelten Sinne abhängig macht.


Inhalt

Psychische Abhängigkeit

Raucher kennen eine Millionen Gründe, eine Zigarette zu rauchen. Es ist die Zigarette zum morgendlichen Kaffee, beim Telefonieren, in der Pause, abends beim Feierabendbier. Alles Situationen in denen das Verhalten grösstenteils erlernt ist!
Der regelmässige Raucher führt bis zu 300 x täglich die gleiche «Hand-zu-Mund-Bewegung» aus. Tut er irgendetwas anderes auch nur annähernd häufig? Mit jeder gerauchten Zigarette verschafft sich ein Raucher ein kleines Belohnungsgefühl, denn das Nicotin gelangt in nur 7 Sekunden ins sogenannte «Belohnungszentrum» im Gehirn. Dieses Zentrum belohnt uns sonst mit angenehmen Gefühlen bei Erfolgserlebnissen und freudigen Überraschungen – aber eben auch bei Zufuhr von Nicotin oder anderen Drogen. Dieses Gefühl, diesen «Kick», suchen Raucher immer wieder.


Körperliche Abhängigkeit


Das Nicotin in der Zigarette ist der Hauptgrund, warum ein Raucher raucht und demzufolge 4‘000 andere schädliche Inhaltsstoffe des Tabakrauches in Kauf nimmt. Nicotin hält die Abhängigkeit aufrecht, indem es das Rauchen «belohnt» und das Nichtrauchen «bestraft». Nichtrauchen führt zu einem Abfall der Nicotinkonzentration und lässt im Körper ein immer lauter werdendes Alarmsignal ertönen. Irgendwann wird das Verlangen, die Gier zu rauchen übermächtig und die erlösende Zigarette muss her. Ein Teufelskreis der Abhängigkeit entsteht.


Welche Auswirkungen hat der Rauchstopp auf die Gesundheit?

  • Nach 20 Minuten: Puls und Blutdruck sinken auf normale Werte.

  • Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, der Sauerstoff-Spiegel steigt auf normale Höhe. Alle Organe werden wieder besser mit Sauerstoff versorgt und die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.

  • Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Der Kreislauf stabilisiert sich. Die Lungenfunktion verbessert sich.

  • Nach 1 bis 9 Monaten: Hustenanfälle, Verstopfung der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit gehen zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

  • Nach 1 Jahr: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.

  • Nach 5 Jahren: Das Risiko für eine Krebserkrankung in der Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte; das Gebärmutterhalskrebs-Risiko ist nicht mehr höher als bei Nichtrauchenden. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.
  • Nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich etwa um die Hälfte. Auch die Risiken für Krebserkrankungen an Kehlkopf und Bauchspeicheldrüse gehen zurück.

  • Nach 15 Jahren: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit ist nicht mehr höher als bei einem lebenslangen Nichtrauchenden.


Reicht die Willenskraft um mit dem Rauchen gänzlich aufzuhören?


Ein kalter Entzug kann Reizvollsein, aber funktioniert leider nur in den wenigsten Fällen. Studien belegen, dass Willenskraft alleine nicht die erfolgreichste Methode ist, um mit dem Rauchen aufzuhören. Denn nur 3 von 100 Raucher schaffen es alleine durch Ihre Willenskraft mit dem Rauchen gänzlich aufzuhören.


Welche Entzugserscheinungen gibt es?

 

Raucher bemerken die körperliche Abhängigkeit erst, wenn sie weniger als üblich oder plötzlich gar nicht mehr rauchen. Ihr Körper ist an eine bestimmte Menge Nicotin gewöhnt und wenn er diese nicht bekommt, reagiert er mit Entzugserscheinungen. Mögliche Entzugserscheinungen sind:

  • starkes Verlangen nach einer Zigarette,
  • nervöses, frustriertes und reizbares Verhalten,
  • Konzentrationsabfall,
  • Schlaf- und Verdauungsstörungen und/oder
  • gesteigerter Appetit und Gewichtszunahme.

Wie können Entzugserscheinungen gelindert werden?


Medikamente als Entwöhnungshilfe können helfen Entzugserscheinungen zu lindern und somit in der Entscheidung, Nichtraucher zu werden, unterstützen. Dazu gibt es verschiedene Formen von Nikotinersatz:

 

Bei einem persönlichen Gespräch in der Apotheke kann die richtige Form und Dosierung bestimmt werden. Auf unserem Onlineshop finden Sie diverse Produkte.


Weitere Informationen


Tabakpräventionsportal des BAG
www.smokefree.ch


www.healthline.com/health-slideshow/quit-smoking-timeline (Was passiert, wenn man mit Rauchen aufhört? Chonologischer Ablauf in Englisch)


www.nicorette.ch (Webseite zum Produkt Nicorette mit einigen Tipps und Informationen zum Aufhören)