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Gemmotherapie, Heilung durch Knospenmedizin. In der Gemmotherapie werden die  Pflanzenknospen verwendet, um dadurch verschiedene Beschwerden zu kurieren oder gar heilen. Der Gründervater Dr. Pol Henry ist ein belgischer Arzt und hat sich intensiv mit den pflanzlichen Stammzellen beschäftigt. So ist die Gemmotherapie entstanden. Denn die Pflanzenknospen enthalten, bevor sie aufblühen, die gesamte genetische Information der Pflanze. Ihre Wirkung ist stark und sanft zugleich. Stark weil sie rasch wirkt, z. B. bei Heuschnupfen, jedoch ganz sanft ist, da diese Therapieform kaum Nebenwirkungen hat. Die Knospen werden im Frühjahr geerntet und in einer Mischung aus Glycerin und Alkohol angesetzt. Durch das Glycerin erhält die Gemmotherapie auch seinen süssen Geschmack. Die Gemmotherapie zählt zu der Pflanzenheilkunde und hat bereits einen festen Bestandteil in der Komplementärmedizin.

Mehr zum Thema Naturmedizin finden Sie in der grossen Übersicht: Komplementärmedizin - sanfte aber wirksame Therapie

Für wen ist die Gemmotherapie geeignet?

Diese Therapieform eignet sich für Gross und Klein. Sie weist keine nennenswerten Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen auf und eignet sich gut zur schulmedizinischer Begleittherapie. Mit anderen Methoden wie der Spagyrik, Phytotherapie oder auch der Traditionellen chinesischen Therapie, lässt sich die Gemmotherapie gut ergänzen. Der Alkoholgehalt ist sehr gering, daher ist auch eine Anwendung bei Kindern möglich. Zusätzlich können in der Schwangerschaft oder Stillzeit die Mittel eingenommen werden. Mit einer Ausnahme der Stechpalme. 

Übersicht der wichtigsten Mittel

Mit Abstand das bekannteste Mittel ist Ribes nigrum oder zu Deutsch schwarze Johannisbeere. Durch seine Wirkung auf die Nebenniere wird es auch als pflanzliches Cortison betitelt. Es ist DAS Mittel bei Entzündungen aller Art. Es wird bei Erkältungskrankheiten, wie Halsschmerzen oder Bronchitis, Allergien und Heuschnupfen verwendet. Sogar bei Migräne wird Ribes nigrum eingesetzt, da es eine schmerzlindernde Wirkung hat. Zudem stärkt es und baut den Körper wieder auf, z. B. nach einer Grippe. 

Ein weiteres Mittel bei viralen Erkältungskrankheiten ist Rosa canina oder Hagebutte genannt. Bei Infektionen im Hals-Nasen-Ohrenbereich wirkt Rosa canina entzündungshemmend und stärkt die Abwehrkräfte. Vor allem für Kinder ist dieses Gemmomittel sehr gut geeignet, denn das Immunsystem wird gestärkt und es hilft gegen Wachstumsschmerzen. Durch die antivirale Wirkung kann Rosa canina auch bei Fieberblasen, Gürtelrose und Windpocken angewandt werden.

Tilia tomentosa, zu Deutsch die Silberlinde oder Sommerlinde, ist bekannt für Ihre beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Sie beseitigt Nervosität und Unruhen, wirkt krampflösend auf den Magen-Darm. Bei Kinder und in der Schwangerschaft ist dieses Gemmomittel besonders beliebt. Denn bei Schlafbeschwerden gibt es kaum pflanzliche Mittel die für Kinder und Schwangere geeignet sind. Besonders ältere Personen sprechen sehr gut auf die Silberlinde an. Die Silber- oder Sommerlinde haben zudem eine angstlösende Eigenschaft und werden gerne als Begleittherapie bei Stress, Burnout und Depression eingesetzt. 

In den Wechseljahren gibt es vielfältige Behandlungsmethoden. Daher erweist sich die Gemmotherapie, in diesem Lebensabschnitt, als eine sanfte und natürliche Lösung. Vaccinuium vitis-idaea oder besser bekannt unter Preiselbeere hat eine östrogenähnliche Wirkung. Es wirkt krampflösend und gegen Hitzewallungen. Zudem fördert es die Kalziumaufnahme und ist somit nützlich bei Osteoporose. Als Desinfektionsmittel für die Harnwege ist es ein hilfreiches Mittel gegen Nierenentzündungen, Prostataleiden und wiederkehrende Blasenentzündungen. Die Preiselbeere wird bei chronischen Verstopfungen, Darmkrämpfen und Durchfall (insbesondere nach einer Antibiotika Einnahme) eingesetzt. 

Mit der Betula pendula oder Hängebirke wird der Zellhaushalt aktiviert. Die Birke wirkt entzündungshemmend und ausleitend durch die Unterstützung des Nieren- und Blasensystems. Damit hilft die Birke Infekte, Arthrose und rheumatische Beschwerden zu lindern. Sehr Erfolgreich wird sie bei Wachstumsverzögerungen und Wachstumsschmerzen, sowie Schulkopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt. 

Rosmarinus officinalis oder Rosmarin ist das Gemmomittel für die  Leber. Es hat eine hohe Leber Schutzwirkung und kann darum zur Unterstützung während oder nach eine Medikamenteneinnahme helfen. Die Leber wird zudem regeneriert und der Gallenfluss angeregt. Zur Ausleitung nach einer Infektion oder der Einnahme der Antibabypille wird das Gemmomittel Rosmarin eingesetzt. Vorsicht jedoch bei Bluthochdruck, da wird von der Einnahme abgeraten. 

Der Feigenbaum oder Ficus carica zu latein ist in der Gemmotherapie im Vergleich zur Phytotherapie sehr wirkungsvoll. In der Phytotherapie wird die Feige nur bei Verstopfungen eingesetzt. In der Gemmotherapie hingegen auf das ganze Verdauungssystem, reguliert den Appetit und die Magensekretion. Durch die beruhigende Wirkung auf das Nervensystem löst der Feigenbaum nicht nur Ängste, sondern auch die Folgen von Stress werden neutralisiert. Äusserlich angewendet ist der Feigenbaum ein effektives Mittel gegen Warzen. 

Fazit

Die Gemmotherapie ist eine geeignete Behandlungsform für die ganze Familie. Da kaum Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen auftreten, kann die Gemmotherapie in der Schwangerschaft und Stillzeit gute Hilfe leisten. Die Knospentherapie, wie man Gemmotherapie auch nennen kann, ist zudem auch sehr umweltfreundliche. Es werden nur wenige Triebe benötigt und die Pflanze kann weiterhin wachsen.